Man müsste mal all die Geschichten, die
einen geprägt haben, aufschreiben und
als Roman veröffentlichen
Wir fangen mal mit dem Ende an. „Seid bereit! Immer bereit.“ Sind die letzten Worte auf Seite 209 im Buch von Jana Buchholz. Der Gruß der Jung- und Thälmann-Pioniere in der DDR irritiert. Sind die 208 Seiten davor ein Loblied auf die DDR?
„Nein. Das sind sie sicher nicht.“, sagt Jana Buchholz klar und deutlich. In ihrem autobiografischen Roman erzählt die 1970 geborene Autorin von Jule, die in und um Schwerin herum aufgewachsen ist. „Die Kindheit von Jule war frei von Repressalien. Und wie ich, hat sich auch Jule in den Jugendorganisationen der DDR engagiert. Es hat ihr Spaß gemacht.“
Doch im September 1989 entscheidet sich Jule mit ihrem damaligen Freund dann doch, die DDR zu verlassen. „Ungarn hatte den Schießbefehl aufgehoben und wir sind los.“, erinnert sich Jana Buchholz, die kurz darauf in Hamburg, in dem anderen Deutschland einen neuen Lebensabschnitt beginnt. Dieser führt sie nach Madrid, nach München, nach Berlin und letztlich dann in den Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns.
Doch auch wer nun eine kritische Auseinandersetzung mit der DDR–Vergangenheit erwartet, wird enttäuscht. „Als ich wiederkam“ ist eine Liebeserklärung an meine unbeschwerte Kindheit, eine Ode an das Leben und eine Danksagung an meine Familie, Partner, Freunde und Wegbegleiter.“, so Jana Buchholz. Sie lebt wirklich gerne in Schwerin. Daran lässt ihr Buch keinen Zweifel.
Warum sie das Buch schreibt, wie es ihr dabei ergeht, darüber erzählt Jana Buchholz im Podcast „Man müsste mal …“
Diese Folge haben wir am 20. Juli 2021 aufgenommen.
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